**Karl Wilhelm Freiherr von Willisen** (* [[jernbaner:30. april]] [[jernbaner:1790]] in [[Staßfurt]]; † [[jernbaner:25. februar]] [[jernbaner:1879]] in [[Dessau]]). Preussisk generalløjtnant og militærforfatter. Deltog i Napoleonskrigene og blev senere medlem af generalstaben. I 1849 blev Willisen stillet til rådighed for den slesvig-holstenske oprørshær og ledede denne under [[Slaget på Isted Hede|Slaget ved Isted]] og Stormen på Frederiksstad i 1850. Begge slag resulterede i nederlag, hvorefter Willisen nedlagde sin kommando. ====== Familie ====== Født som tredje søn af borgmesteren i Staßfurt Karl Wilhelm Hermann von Willisen (1751-1807) og dennes hustru Friederike von Trotha (1768-1826). Den 28. november 1829 giftede han sig i [[Berlin]] Emilie von Brause (7. december 1804), ældste datter Johann Georg Emil von Brauseder. Efter hendes død 19. oktober 1849 i [[Berlin]], giftede Willisen sig den 28. november 1867 med Editha von Caprivi (1843-1873), der var søster til den senere [[rigskansler]] [[Leo von Caprivi]]. I 1866 blev han [[friherre]]. Willisen efterlod sig ingen børn. ====== Liv ====== Karl Wilhelm von Willisen kam 1804 aus dem [[Kadettenkorps]] in das [[Infanterieregiment]] ''Herzog Braunschweig'' Nr. 21. Während des [[Koalitionskriege#Die vierte Koalition|Feldzugs von 1806]] wurde er in der [[Schlacht von Jena und Auerstedt|Schlacht von Auerstedt]] schwer verwundet und schied nach dem [[Friede von Tilsit|Tilsiter Frieden]] als Sekondeleutnant aus dem militärischen Dienst. Er studierte einige Jahre in [[Halle (Saale)|Halle]] bei Professor [[Henrich Steffens|Heinrich Steffens]], mit dem ihn fortan eine lebenslange Freundschaft verband. Ebenso freundete er sich in dieser Zeit mit [[Karl August Varnhagen von Ense]], [[Alexander von der Marwitz]] und [[Adalbert von Chamisso]] an. 1809 schloss er sich dem [[Schillsches Freikorps|Schillschen Freikorps]] an und nahm am Gefecht von [[Dodendorf]] teil. Im gleichen Jahr wechselte er wiederum in österreichische Dienste und kämpfte als [[Leutnant]] im [[Generalstab]] in der [[Schlacht bei Wagram]]. Nach dem [[Friede von Schönbrunn|Frieden von Schönbrunn]] lebt er als Privatmann bei Verwandten in [[Teutschental]] bei [[Halle (Saale)]] und wurde dort als ''dienstpflichtiger Untertan'' aufgespürt, verhaftet und in [[Kassel]] interniert. Es gelang ihm, sich durch Flucht zu befreien und sich auf abenteuerliche Weise zu den preußischen Truppen durchzuschlagen. Während der Feldzüge von 1813 und 1814 diente er als Generalstabsoffizier in der schlesischen Armee, 1815 als [[Hauptmann]] im [[Generalstab]] [[Gebhard Leberecht von Blücher|Blüchers]]. Nach den [[Befreiungskriege|Befreiungskriegen]] begleitete er 1825 den Sohn des [[Generalfeldmarschall|Generalfeldmarschalls]] [[Ludwig Yorck von Wartenburg]] auf einer Reise durch die [[Schweiz]], [[Frankreich]], [[England]] und [[Italien]]. 1829 dem [[Generalstab|Großen Generalstab]] zugeteilt, übernahm er an der [[Allgemeinen Kriegsschule]] zu Berlin den Unterricht in [[Kriegskunst]] und [[Kriegsgeschichte]]. Willisens nutzte die Vorträge als Grundlage für sein späteres, gegen die Auffassungen [[Carl von Clausewitz]] gerichtetes Werk ''Die Theorie des großen Krieges'', das ihm in Teilen der [[Preußische Armee|preußischen Armee]] den Ruf eines hervorragenden militärischen [[Strategie|Strategen]] einbrachte. Um 1830 erschienen mehrere Artikel Willisens, in denen er rückblickend nicht nur die russische Kriegsführung der [[Befreiungskriege]] kritisierte, sondern im Zuge der [[Julirevolution]] Verständnis für die nach Unabhängigkeit strebenden Polen im [[Großherzogtum Posen]] und für die demokratische Bewegung in [[Preußen]] äußerte. Auf Betreiben der Konservativen wurde Willisen aus [[Berlin]] entfernt und zunächst dem [[Generalstab]] des [[III. Armeekorps (Deutsches Kaiserreich)|III. Armeekorps]] unter dem Kommando des [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Prinzen von Preußen]] in [[Breslau]] unterstellt. Als Willisen auch dort politisch Stellung bezog, wurde er im Frühjahr 1832 als [[Chef des Stabes]] zum [[V. Armeekorps (Deutsches Kaiserreich)|V. Armeekorps]] unter [[General]] [[Karl von Grolman|Grolman]] nach [[Posen]] strafversetzt. Hier hatte er Gelegenheit, die Verhältnisse im [[Großherzogtum Posen|Großherzogtum]] genauer kennenzulernen. Auf Grund seiner militärischen Leistungen wurde er 1842 zum [[Kommandeur]] der 11. [[Landwehr (Militär)|Landwehrbrigade]] ernannt. Als im Frühjahr 1848 die Unabhängigkeitsbestrebungen der [[Polen]] in [[Großherzogtum Posen|Posen]] ihren Höhepunkt erreichten, nahm Willisen, zu dieser Zeit bereits Kandidat der preußischen [[Liberale|Liberalen]] für das Amt des [[Kriegsminister|Kriegsministers]], die Ernennung zum ''Zivilen Königlichen Kommissar für die Provinz Posen'' an, um im Auftrag des [[Friedrich Wilhelm IV. (Preußen)|Königs]] eine Neuordnung der Verhältnisse im [[Großherzogtum Posen|Großherzogtum]] durchzuführen. Am 5. April 1848 traf der von den national gesinnten [[Preußen]] verächtlich als ''Polenfreund'' titulierte Willisen in [[Posen]] ein. Am 6. April hielt er eine Ansprache an die deutschen Einwohner des [[Großherzogtum Posen|Großherzogtums]], in der er klar von Zugeständnissen an die [[Polen]] sprach und dadurch für erhebliche Unruhe unter der deutschen Bevölkerung sorgte. In der am 11. April unterzeichneten [[Konvention von Jaroslawicz]] sicherte Willisen den Führern der polnischen Aufständischen unter [[Ludwik Mierosławski]] de facto die Anerkennung der polnischen [[Freikorps]] zu. Willisen glaubte, im Sinne seines in der ''Polenfrage'' gleichfalls liberal denkenden [[Friedrich Wilhelm IV. (Preußen)|Königs]] zu handeln, doch dieser scheute den Interessenkonflikt mit [[Russland]] und übertrug alle militärischen Vollmachten dem in [[Posen]] kommandierenden [[General]] [[Ferdinand August Peter von Colomb|Peter von Colomb]]. Dieser erklärte am 23. April 1848die Konvention für gebrochen und schlug den Aufstand der [[Polen]] blutig nieder. Willisen musste [[Posen]] unter Lebensgefahr verlassen und kehrte nach [[Preußen]] zurück, wo er sich den heftigsten Anfeindungen ausgesetzt sah, die bis zum Vorwurf des Landesverrats reichten. In seiner Schrift ''Akten und Bemerkungen zu meiner Sendung nach Posen'' versuchte Willisen den Vorwürfen zu begegnen. Das Ministerium Auerswald sandte Willisen nunmehr auf diplomatische Mission nach Paris, Kroatien und Italien, wo er im Heerlager von [[Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz|Radetzky]] dem Feldzug der [[Kaisertum Österreich|Österreicher]] gegen [[Königreich Sardinien-Piemont|Sardinien]] beiwohnte. Sein Werk "Der italienische Feldzug des Jahrs 1848", welches den 3. Band seiner "Theorie des großen Kriegs" (2. Aufl., Berl. 1868, 4 Bde.) bildet, ist auf die hier gesammelten Erfahrungen gegründet. Als er sich bei den großen Beförderungen 1849 übergangen sah, kam er um seinen Abschied ein, der ihm im Rang eines [[Generalleutnant|Generalleutnants]] bewilligt wurde. Von der Statthalterschaft an die Stelle [[Adolf von Bonin]]s nach [[Provinz Schleswig-Holstein|Schleswig-Holstein]] berufen, trat er im April 1850 als Oberbefehlshaber an die Spitze der schleswig-holsteinischen Armee. Seine Operationen waren jedoch unglücklich und endigten mit der Niederlage bei [[Schlacht bei Idstedt|Idstedt]] und dem fehlgeschlagenen Angriff auf [[Friedrichstadt]]. Derfor nedlagde han sin kommando, levede nogle år i Paris, så i Schlesien, endelig i Dessau, hvor han døde den 25. februar 1879. Er schrieb noch: "Akten und Bemerkungen über meine Sendung nach dem Großherzogtum Posen im Frühjahr 1848" (Kiel 1850). =====Militære udnævnelser===== *[[Fænrik]] 1806 *[[Premierløjtnant]] 1813 *[[Stabskaptajn]] 1814 *[[Kaptajn]] 1815 *[[Major]] 1818 *[[Oberstløjtnant]] 1834 *[[Oberst]] 1836 *[[Generalmajor]] 1842 *[[Generalløjtnant]] 1849 =====Ordner og hæderstegn====== *[[Eisernes Kreuz]] II. 1813 *[[Eisernes Kreuz]] I. 1815 *[[Roter Adler-Orden]] IV. 1835 *[[Russischer Orden der Heiligen Anna]] 1835 *[[Roter Adler-Orden]] III. mit Schleife 1838 *[[Roter Adler-Orden]] II. mit Eichenlaub 1846 =====Werke===== Zur Polenfrage'', Flugblatt, Berlin 1848. *''Offener Brief an den [[Konstantin Bernhard von Voigts-Rhetz|Major von Voigts-Rhetz]] als Entgegnung auf seine aktenmäßige Darstellung'', Berlin 1848. *''Akten und Bemerkungen über meine Sendung nach dem Großherzogthum Posen im Frühjahr 1848'', Kiel 1850. *''Über die große Landes-Vertheidigung oder über den Festungsbau und Heerbildung in Preußen, Berlin 1860. *''Die Theorie des großen Krieges'': Teil 1 und 2: ''Der Russisch-polnische Feldzug des Jahres 1831'', Leipzig 1840; Teil 3: ''Der Italienische Feldzug des Jahres 1848'', Berlin 1849; Teil 4: ''Die Feldzüge der Jahre 1859 und 1866'', Leipzig 1868. =====Literatur===== Kurt von Priesdorff]]: ''Soldatisches Führertum'', Bd. VI, Hamburg o.J. *[[Konstantin Bernhard von Voigts-Rhetz|Major v. Voigts-Rhetz]]: ''Aktenmäßige Darstellung der Polnischen Insurrektion im Jahre 1848'', Berlin 1848. *Theodor Lüders: ''Generallieutenant v. Willisen und seine Zeit: Acht Kriegsmonathe in Schleswig-Holstein'', Stuttgart 1851.